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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Felix Mendelssohn Bartholdy

Violinsonaten

Alina Ibragimova, Cédric Tiberghien

Hyperion/Note 1 CDA68322
(67 Min., 1/2021)

Bereits mit ihren stilsicheren Aufnahmen der Violinsonaten von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms haben Alina Ibragimova und Cédric Tiberghien gezeigt, dass sie für sich einen Platz in der Oberliga der Violin-Klavierduos beanspruchen dürfen. Nun haben sie ein Album mit den drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn Bartholdy veröffentlicht, denen sie das einsätzige Fragment der frühen D-Dur-Sonate beigefügt haben. Mit wunderbarer Leichtigkeit und jugendlichem Schwung tollen die beiden Musiker durch die beiden Ecksätze der F-Dur-Sonate MWV Q26 und finden auch in den Adagios den richtigen frühromantischen Ton: klangschön und ruhig fließend, ohne brahmsische Fülle und Schwere.
Der direkte Vergleich mit dem ebenfalls kürzlich erschienenen Mendelssohn-Album von Marc Bouchkov (Violine) und Claire Huangci (Klavier) bei Berlin Classics offenbart allerdings, dass Huangci oft noch etwas leichtfüßiger und federnder agiert als Cédric Tiberghien, etwa im Finalsatz der f-Moll-Sonate. Auch die Verzierungen setzt sie brillanter um als ihr französischer Kollege, dafür hat Ibragimova in den langsamen Sätzen im Vergleich zu Marc Bouchkov klanglich die Nase vorn, da sie – dort – anders als ihr Kollege nicht in tschaikowskihafte Opulenz verfällt. Das erstaunlich reif erscheinende Sonatenfragment in D-Dur des knapp 20-jährigen Mendelssohn, das deutlich vom dramatischen Stil des mittleren Beethoven geprägt ist, ist eine wertvolle Ergänzung, die die beiden Musiker farbenreich zum Klingen bringen.

Mario-Felix Vogt, 19.03.2022


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