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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Matthew Locke

„The Flat Consort“ (Gambenwerke)

Fretwork

Signum/Note 1 SIGCD696
(68 Min., 4&5/2021)

Welcher Komponist im England des 17. Jahrhunderts etwas werden wollte, der musste sich früher oder später mit dem damaligen Modestreichinstrument Viola da Gamba beschäftigen. Und wenngleich der Output damals immens war, so findet sich unter all den Notenheften und -konvoluten nichts beiläufig Geschriebenes. Alles ist von einer Ausdruckstiefe geprägt, die solche prominenten Titanen wie Orlando Gibbons und John Dowland mit ihrem bitter-süßen „Sound“ vorgegeben hatten. Zugleich spiegelt sich auch in all den Fantasien und Tänzen, die sich nun wie ein roter Faden durch gleich zwei Neuaufnahmen ziehen, eine Lebensfreude wider, die selbst da nichts an Elan und Schwung einbüssen, wo die Komponisten mit der Lust auch an der kontrapunktischen Komplexität ans Werk gingen. Die beiden Zeitgenossen Matthew Locke (1621-1677) und John Jenkins (1582-1678) gehören in der Gambenszene natürlich schon lange zu den Stars. Und auch die beiden englischen Ensembles Fretwork sowie Phantasm zählen zu den führenden Interpreten dieser Musik. Mit „The Flat Consort“ hat Fretwork nun die gleichnamige Sammlung von dreistimmigen Gambenwerten von Matthew Locke aufgenommen und um zwei Duos für Bass-Violen ergänzt. Mit John Jenkins’ „Four Part Consorts“ beschließt Phantasm hingegen die Gesamtaufnahme seiner vier- bis sechsstimmigen Gambenwerke. Und hier wie da kann man den Musikern einfach nur gebannt zuhören, wie sie diese wertvolle Musik in einen magischen Klangstrom verwandeln und dabei das Stimmengewebe bis in die feinsten Verästelungen und Nuancen hinein leuchten, atmen, schweben lassen.

Guido Fischer, 30.04.2022


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