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N° 1355
27.04. - 05.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Stanisław Moniuszko

La belle Époque (Walzer, Bagatellen, Polonaisen u.a.)

Tobias Koch, Katarzyna Drogosz

NIFC/Note 1 NIFCCD107
(67 Min., 7/2020)

Bisweilen hat man das Gefühl, als werde die polnische Klaviermusik der Romantik ausschließlich durch Frédéric Chopin repräsentiert. Dabei vergisst man häufig die Stücke eines Komponisten, der als „Vater der Polnischen Nationaloper“ gilt: Stanisław Moniuszko. Seine Klavierwerke sind zwar bei Weitem nicht so bekannt wie seine Opern, zeichnen sich jedoch wie diese auch durch eine individuelle musikalische Sprache aus.
Für sein aktuelles Album hat sich der Düsseldorfer Pianist Tobias Koch dieser Stücke angenommen und sie auf einem historischen Flügel von Krall & Seidler aus dem Jahr 1864 eingespielt. Da finden sich Polonaisen, Walzer, Bagatellen und andere Miniaturen, darunter auch einige bekannte Melodien aus Moniuszkos Opern „Halka“ und „Das Spukschloss“. Der Einfluss von Chopin ist unverkennbar, und auch die von Moniuszko als „Bagatellen“ titulierten Stücke entpuppen sich als verkappte Walzer, allerdings ist die Melodik in Moniuszkos Stücken schnörkelloser, ohne die für Chopin so charakteristischen Melismen und Girlanden aus der italienischen Belcanto-Oper.
Tobias Koch spielt diese Musik einfühlsam und schwungvoll, mit agogischer Fantasie und viel Sinn für die Melancholie und den Weltschmerz, der viele dieser Miniaturen prägt. An manchen Stellen würde man sich etwas weniger Pedaleinsatz wünschen, allerdings scheint der historische Flügel in dieser Hinsicht wenig Differenzierung zuzulassen. Dennoch: Ein gelungenes Plädoyer für einen außerhalb Polens kaum bekannten Komponisten.

Mario-Felix Vogt, 18.02.2023


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