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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Francesco Cavalli, Orlando di Lasso, Francesco Manelli, Maurizio Cazzati u.a.

Transitions (Missa pro defunctis)

Capella de la Torre, Katharina Bäuml

dhm/Sony 19658794522
(58 Min., 4/2022)

Im Venedig des 17. Jahrhunderts war Francesco Cavalli nicht nur einer der fleißigsten Opernkomponisten. Auch zahlreiche sakrale Werke von ihm sind überliefert. Der Kirche blieb er stets verbunden, im Markusdom wirkte er als Sänger, Organist und schließlich als „maestro di cappella“. In seinen letzten Lebensjahren schrieb Cavalli für sich selbst ein Requiem und legte genau fest, dass es zwei Mal im Jahr in großer Besetzung zu seinem Gedenken aufgeführt werden sollte.
Katharina Bäuml und ihr Alte-Musik-Ensemble Capella de la Torre haben diese außergewöhnliche „Missa pro defunctis“ jetzt neu eingespielt. Das Opus beginnt eindrucksvoll mit einem achtstimmigen Doppelchor. Der Meisterschüler von Claudio Monteverdi machte sich nicht einfach nur die Vokalpolyphonie des vorherigen Jahrhunderts zu eigen. Auch die Emotionen, die sonst seine Opernfiguren auf der Bühne verkörpern, fließen hier mit ein. Bäuml und ihrem großartigen Ensemble gelingt es, dieses klingende Testament regelrecht unter die Haut gehen zu lassen. In der langen Sequenz „Dies irae, dies illa“ kann man hören, wie fein die einzelnen Stimmen voneinander abgesetzt werden und sich dann wieder miteinander verbinden. Zur Verstärkung oder Ergänzung der Vokalpartien in der Totenmesse setzt Capella de la Torre vor allem Schalmei, Pommer und Posaunen ein.
Zwischen die Teile des Requiems sind andere kurze Instrumentalstücke eingefügt, etwa aus Cavallis Oper „Gli amori d’Apollo e di Dafne“. Außerdem sind auf dem Album Werke anderer Komponisten der Zeit zu hören, etwa Francesco Manellis traurig-schönes Lied „Acceso mio core“ in Form einer Ciaccona oder eine Passacaglia von Maurizio Cazzati, Kapellmeister der Basilika San Petronio in Bologna. Den Abschluss bildet ein mit großer Intensität vorgetragener gregorianischer Ostergesang, „Victimae paschali laudes“, der mit dem Gedanken an Auferstehung auch in schwierigen Zeiten Hoffnung verbreiten kann.

Corina Kolbe, 15.04.2023


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