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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Georg Friedrich Händel

L’Allegro, Il Penseroso ed il Moderato

Rachel Redmond, Leo Jemison, James Way, Sreten Manojlović, Les Arts Florissants, William Christie

harmonia mundi/Bertus HAF 8905359.60
(102 Min., 3 & 6 2022) 2 CDs

Georg Friedrich Händels „L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato“ passt in keine Schublade. Das in Deutschland eher selten aufgeführte Werk, in dem allegorische Figuren miteinander dialogisieren, ist eine Mischung aus Oratorium, Pastoral-Ode und Serenade. Das Barockensemble Les Arts Florissants und sein Gründer William Christie haben jetzt eine beachtenswerte Neueinspielung herausgebracht. Auch wenn das rund hundert Minuten lange Opus keine durchgehende Handlung hat, lässt der höchst lebendig dargebotene Widerstreit zwischen dem „Frohsinn“ und der „Melancholie“ – nach einer Vorlage des Dichters John Milton – keinerlei Langeweile aufkommen.
In der Tenor-Partie des „L’Allegro“ zeigt James Ware eine starke Präsenz. Die pralle Fröhlichkeit in der Arie „Haste Thee, Nymph, and Bring With Thee“ gipfelt in geradezu ansteckendem Gelächter, das sich auch im Chor übermütig fortsetzt. Fast überirdisch rein wirkt dagegen der Knabensopran, der ebenfalls den „Frohsinn“ verkörpert. Die Stimme des jungen Leo Jemison kann sich durchaus mit einem farbenreichen weiblichen Sopran messen. Eine ideale Besetzung ist auch die glasklar intonierende Sopranistin Rachel Redmond, die der „Melancholie“ eine anrührende Leuchtkraft verleiht. Von berückender Schönheit ist etwa das Accompagnato-Rezitativ „Come, Pensive Nun, Devout and Pure“. Erst im dritten Teil des Werks tritt der Bassbariton Sreten Manojlović als „Mäßigung“ in Erscheinung – eine Rolle, die er sich mit Sopran und Tenor teilt. Auch diese Figur zeigt sich somit in vielen verschiedenen Facetten. Hervorzuheben sind außerdem das hervorragende Instrumentalensemble – auch Béatrice Martin an der Orgel – und der Chor unter der kundigen Leitung von Christie.

Corina Kolbe, 24.06.2023


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