Der Engländer Martin James Bartlett gehört zu den interessantesten und talentiertesten jungen Pianisten Englands. Sein Spiel zeichnet sich gleichermaßen durch große Virtuosität, Charme und Witz aus. Er ist ein Publikumsliebling mit grandioser Bühnenpräsenz und begeisterte bei seinem Auftritt mit 19 Jahren bei den Proms die Zuhörer.
Auf seinem aktuellen Album „La danse“ präsentiert er eine interessante Mischung verschiedener Werke, vom französischen Barock bis zum Impressionismus, die alle verbindet, dass sie mehr oder weniger tänzerisch konzipiert sind. Und auch wenn der 27-jährige Brite freimütig einräumt, dass er selbst „ein grauenhafter Tänzer“ sei, so versteht er es doch trefflich, auf den Tasten zu tanzen. Mit lockerem Schwung und virtuosen Verzierungen bietet er Couperins Gavotte aus der Suite Nr. 7 dar, mit Brillanz und feinem Klangsinn interpretiert er Ravels „Tombeau de Couperin“ und rückt sogar Couperins „Les barricades mystérieuses“ in die Nähe des Impressionismus. Und für das nur selten zu hörende vierhändige Stück „Le ruban dénoué“ von Reynaldo Hahn holt sich Bartlett schließlich prominente Verstärkung aus Frankreich, sein Klavierpartner darin ist der großartige Alexandre Tharaud. Ein tolles Album von einem hochtalentierten Pianisten, von dem wir noch einiges erwarten dürfen.

Mario-Felix Vogt, 17.02.2024

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