Früher hätte solch eine Aufnahme "Introducing Markus Fleischer" geheißen. In diesem Falle hätte man dem hoffnungsvollen Debütanten eine möglichst prominente Begleitcombo an die Seite gestellt. Von der ist hier allein der in jedem nur denkbaren Jazzkontext gestählte Schlagzeuger Keith Copeland übriggeblieben. Ihm merkt man durch sein etwas zu geschäftiges Spiel an, dass er die wesentlich jüngeren Mitspieler mit möglichst vielen Anregungen versorgen möchte - schließlich sollte das Album innerhalb von einem Tag im Kasten sein. Es kann aber auch an einer bewussten Entscheidung bei der Abmischung liegen, wenn Copelands Spiel auf die Dauer aufdringlich wirkt.
Das ist ein bisschen schade, weil die anderen Musiker zumindest etwas Aufmerksamkeit verdienten: Fleischer, der dreißigjährige Mainzer an der Gitarre, der in Abwesenheit eines Pianisten auch für die Harmonien zuständig ist, fällt zwar ebensowenig durch Eigenständigkeit auf wie Ulli Jünemann am Saxofon, aber beide überzeugen im Rahmen attraktiver Improvisationsvorlagen durch solide und angenehm ins Ohr gehende Solochorusse. Der Bassist Johannes Schaedlich bildet mit Copeland ein durchweg hellwaches Rhythmus-Tandem.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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